SV der Züchter Thüringer Kröpfer
 

Besondere Vorzüge unserer Rasse

Der heutige Thüringer Kröpfer ist eine robuste, fluggewandte und lebhafte Taube. Bei sachgemäßer Haltung und Fütterung sind die Tiere sehr zuchtfreudig. Das eigenständige Füttern und Hudern der Jungtiere war und ist eine Selbstverständlichkeit. Ammen zur eigenen Reproduktion? So etwas braucht der Thüringer Kröpfer nicht und das wird auch so bleiben, wenn keine übertriebenen Forderungen an das Blaswerkvolumen gestellt werden. 6-8 Jungtiere pro Zuchtpaar sind die Regel. Durch seine Anpassungsfähigkeit eignet sich dieser Kröpfer sowohl für die Volierenhaltung, als auch für den Freiflug, wo die Tauben unter Anleitung von Brieftauben sogar feldern. Seine Problemlosigkeit in Zucht und Haltung machen diesen eleganten und außergewöhnlichen Kröpfer insbesondere für jugendliche Züchter, aber auch züchterische Neueinsteiger interessant. Als ein forscher, fröhlicher, bodenständiger und mit guten züchterischen Eigenarten versehener Bursche gewinnt der Thüringer Kröpfer auch über die Grenzen Deutschlands hinaus neue begeisterte Liebhaber.

Das Hauptrassemerkmal „Kappe“

Großer Wert sollte der Zucht und Ausstellung immer auf das Hauptrassemerkmal, die viel umstrittene stumpf endende Spitzkappe, gelegt werden. Ein rassetypischer Kopf hat eine ansteigende, nicht zu schmale Stirn und einen kopfumfassenden Kappenansatz. Kopfumfassend bedeutet, dass die Kappe die Verlängerung des schmalen Kopfes bildet. Hat eine Kappe von vornherein am Hinterkopf nicht die gewünschte Breite, so erscheint sie federarm und zu spitz. Dies ist nicht erwünscht und wird gestraft. Ein zu breiter Kappenansatz ist ebenso unerwünscht, da die Kappe sonst wie eine Haube wirkt. Der Kappenauslauf sollte so hoch sein, dass im Seitenprofil des Kopfes ein liegendes „S“ deutlich wird. Auf einer Linie mit dem Schnabelwinkel und dem unteren Augenrand sollte die Federteilung der Kappenfedern („Knick“ oder „Kimme“ genannt) beginnen und sich nach oben verjüngend in der stumpfen Spitzkappe enden. Die anderen Federn der Kimme verlaufen mit den Federn des hinteren Kropfes abwärts. Ein Fehlen der Kimme gilt als grober Fehler. Erfahrene Züchter meinen, in der Kappe sollte eine Erbse liegen bleiben können.

Beachtenswertes bei den Farbenschlägen

Gezüchtet wird in einer Vielzahl von Farben und Zeichnungsformen, so dass sich auch der verwöhnteste Farbenliebhaber einen für ihn zusagenden Farbenschlag aussuchen kann. Aktuell sind 30 Farbenschläge anerkannt: Einfarbig schwarz, weiß, rot, gelb, blau mit oder ohne schwarze Binden, rotfahl, gelbfahl, blaufahl mit oder ohne schwarze Binden, blaugehämmert, blaufahlgehämmert, rotfahlgehämmert und gelbfahlgehämmert. Alle genannten Farben (außer Weiß) auch mit Mönchszeichnung. Beachtenswert ist, dass Gemönchte in blau und schwarz durchgefärbtes Gefieder, die anderen Farbenschläge helles Gefieder in Unterbrust, Bauch, Schenkeln, Unterrücken und Schwanz zeigen. Dieses „helle“ Gefieder ist farbenschlagsabhängig cremefarbig bis aschfahl. Weiße Federn im Keil- oder Schwanzgefieder sind bei beiden Varianten der Mönchszeichnung fehlerhaft und müssen gestraft werden. Von außen nicht sichtbares Afterweiß ist jedoch gestattet. Als weitere Scheckungsvariante werden die Thüringer Kröpfer auch in den getigerten Farben Schwarz, Rot und Gelb gezüchtet, wobei diese Farbenschläge zu den absoluten Seltenheiten dieser Rasse mit einer sehr kleinen Zuchtbasis gehören.